Unser (überarbeiteter) Antrag für ein Gemeinschaftsgarten-Projekt in Unterföhring vom 25.04.21 wurde in der Gemeinderatssitzung am 12.05.21 mit 21:3 Stimmen angenommen. Die Gemeindeverwaltung wird nun ein geeignetes Grundstück vorschlagen, über das dann (voraussichtliche in der Sitzung am 10.06.21) erneut der Gemeinderat abstimmt. Der Antrag wurde im Rahmen der Gemeinderatssitzung gekürzt (s.u.).
Hier der Antrag der Unterföhringer Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Kemmelmeyer,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates,
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ziehen ihren Antrag vom 10.04.2021 aufgrund neuer aktueller Erkenntnisse zurück und stellen in überarbeiteter Form folgenden
ANTRAG:
Die Gemeinde Unterföhring möge für Bürger*innen, ohne Garten und Möglichkeit Gemüse anzubauen, Parzellen zur Verfügung stellen für den urbanen Gartenbau, auch genannt „Urban Gardening“.
Dieses Projekt „Gemeinschaftsgarten Unterföhring“ wird an geeigneter Stelle umgesetzt. Die Gemeinde wird beauftragt ein geeignetes Grundstück mit ca. 1.000 qm zu suchen und zur Verfügung zu stellen. Hierzu möge beispielhaft der im Anhang befindliche Plan einer möglichen Situierung der Parzellen, der Wasserstelle etc. dienen.
[Der folgende Teil wurde gekürzt:
Für die Realisierung des Projektes „Gemeinschaftsgarten Unterföhring“ möge die Gemeinde Unterföhring folgende Infrastruktur zur Verfügung stellen:
Organisatorisches:
– Vergabe von Parzellen à 20 qm durch die Gemeinde (Klimaschutzbeauftrage) für jeweils eine Gartensaison gegen eine jährliche Nutzungsgebühr von z.B.: 60,00 €.
– Pflege (z.B. Rasen) durch Bauhof oder aber auch in Eigenregie der Nutzer
– 2-3 Nutzer bilden ein Organisations-Team (1 Haupt-Ansprechpartner*in für die Gemeinde)
Benötigt werden:
– Humusreicher Mutterboden, gute Bodenqualität (evtl. Aufbringung einer Schicht Erde)
– Bewässerungslösung mit Entnahmestelle (Handpumpe oder Wasserhahn)
Tipps hierzu unter: https://urbane-gaerten.de/praxisseiten-urbane-gaerten/107-
praxisblaetter/urbane-gaerten/1442-wasser1
– Umzäunung, nicht zu hoch (z.B. Staketenzaun)
– Evtl. Sitzmöglichkeit mit Überdachung gegen Sonne und Regen (Pavillon / Sonnensegel)
– Wege außen: Rasen mit Rasenkantensteinen zum Acker
– Wege innerhalb des Ackers: Bodenplatten
– Geräteschuppen
– Grundausstattung Gartenwerkzeug
– Kompost / Wurmkiste
Darüber hinaus wären folgende Maßnahmen wünschenswert:
– Pflanzung von heimischen Beeren (Himbeer- Johannisbeeren, Brombeeren) am Zaun entlang als Naschzaun auch für Passanten und Blühstreifen.
– Evtl. Hochbeete zur gemeinschaftlichen Nutzung (Kräuter, Starkzehrer Gemüse*), evtl. integriert in Sitzecke.
*Zu den Starkzehrern gehören in den meisten Fällen schnell wachsende Pflanzen, die eine große Zahl oder verhältnismäßig große Früchte hervorbringen
– Evtl. eine Feuerstelle
– Integrative und generationenübergreifende Nutzung ermöglichen für Helferkreis,
Kindergärten, Schulen (Ganztag), Hort, Senioren usw., evtl. unterstützt durch Sozialarbeiter etc. ]
BEGRÜNDUNG:
Urbaner Gartenbau, auch Urban Gardening genannt, ist eine kleinräumige, gärtnerische Nutzung gemeindlicher Flächen im Umfeld der Bewohner. Die umweltschonende Produktion und ein bewusster Konsum der eigenen Erzeugnisse stehen dabei als Gedanke im Vordergrund. In unserer Zeit haben immer mehr Menschen Interesse an Nahrungsmitteln, die umweltverträglich und sozial gerecht produziert werden.
Nicht jeder hat jedoch einen eigenen Garten. Und nicht jeder kann es sich leisten im Biomarkt einzukaufen.
So erlebt der urbane Gartenbau in den letzten Jahren in vielen Gemeinden großes Interesse, siehe z.B. in Ismaning, Garching, Johanneskirchen. Neben der Teilversorgung mit den eigenen angebauten Produkten hat das Gärtnern in der unmittelbaren Nachbarschaft weitere Effekte: die Verbesserung des Mikroklimas, den Beitrag zur Artenvielfalt, die Sensibilisierung für nachhaltige Lebensstile usw.
Beim Gärtnern begegnen sich die Bewohner und die Kinder lernen spielerisch nachhaltig produzierte Nahrungsmittel zu schätzen, auch kann z.B. ein gemeinsames Erntefest etc. gefeiert werden.
Gerne möchten wir auch die Synergieeffekte mit anderen Vereinen, wie zum Beispiel dem Helferkreis hinweisen, die sich dort begegnen können.
Über eine positive Beschlussfassung würden wir uns sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Gisela Fischer, Fraktionsvorsitzende
Anhang: Planskizze (Dr. Michael Heere), Interessentenliste UFG
Informationen zu unserem ursprünglichen Antrag Urban Gardening vom 10.04.21:
Es hat sich herausgestellt, dass das im Antrag genannten Grundstück von der Gemeinde Unterföhring bereits an den Kleingartenverein verpachtet ist. Herr Kapfenberger (Bauamt Unterföhring) hat uns bei der Erstellung des Antrags unterstützt und dieses Grundstück vorgeschlagen. Die Information, dass das Grundstück verpachtet ist wurde uns nicht mitgeteilt. Deswegen wurde dieser Antrag zurückgezogen und in überarbeiteter Form (s.o.) neu gestellt.
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